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Flurnamen deuten

Flurnamen bieten einen reichen Schatz an Informationen über Kulturlandschaftselemente. Sie können direkt auf ein historisches Element deuten, das es heute nicht mehr in der Landschaft zu entdecken gibt. Außerdem bieten sie Informationen über die natürliche Beschaffenheit und den Nutzen der Fluren.

Die Flurnamen können selbst aus dem Mittelalter stammen. Dann tragen sie die Bezeichnung, die mittelalterliche Siedler einem Gebiet gegeben haben. Die meisten Flurnamen sind uns jedoch aus der frühen Neuzeit bekannt. Die ersten Kartografen zogen durch das Land und machten Aufnahmen von den Besitztümern ihrer Landesherren. Beim Deuten der Flurnamen sollten niederdeutsche und etymologische Wörterbücher herangezogen werden. Manche Wörter sind aber schnell selbst interpretiert.

Es gibt einige Bezeichnungen, die uns immer wieder im Ammerland begegnen. Der Namensforscher U. Schönfeld hat die Flurnamen in verschiedene Kategorien eingeteilt. Sie können auf Höhenunterschiede, Bodenqualität, Vegetation, Nutzen, Habitat der Tiere, grasende Tiere, Oberfläche, Form, Lage, Begrenzung, Wasser, Wege, Deiche, Brücken, Schleusen, Gebäude, Besitzer oder Nutzen hinweisen.

Kleine Liste der Flurnamenendungen:

  • block = längliche, eingezäunte Blöcke
  • breen/breeden = weist auf Wölbacker
  • hausen = mehrere Häuser
  • holt = hochwachsendes Gehölz
  • horst = Anhöhe mit Gestrüpp
  • loge = gerodeter Platz
  • loh = offener Hudewald
  • rade = Rodung
  • trup = Dorf
  • sted = Stätte
  • strubben/stobben = Gestrüpp
  • wand = längliche, eingezäunte Blöcke
  • wede = Wald
  • woor/worthe = in Blockform der älteste Kern des Eschs

Sie wollten schon immer mal wissen, warum das Landstück bei Ihnen in der Nähe heißt wie es heißt? Schauen Sie doch mal ins mittelniederdeutsche Wörterbuch:

Weiterführende Informationen und Beispiele zur Deutung von Flurnamen

Detailstudie Osterscheps

Ein ausführliches Beispiel für Archivarbeit.