Physisch-geographische Landschaft wird zur Kulturlandschaft:

Die Nordwestdeutsche Tiefebene

von der Mittleren Steinzeit bis ins früher Mittelalter (10.000 BP-600 n.Chr.)

Das Holozän ist die Warmzeit, die auf die Weichsel-Eiszeit folgte und vor etwa 11.700 Jahren begann. In dieser Phase werden die jüngsten Oberflächenschichten gebildet. Der Mensch siedelte sich erstmals auf der Geest, dem Gemisch aus Sedimenten der Saale- und Weichsel-Eiszeit. Das Moor entwickelte sich im warmen und feuchten Klima ab 4.000 v. Chr. Die Hochmoore wuchsen in den 5.500 Jahren ihrer Entstehung auf bis zu 10 Meter an. Bis vor 200 Jahren waren die Moorgebiete des Ammerlandes nahezu unbewohnbar.

Die Zeittafel bietet einen Einblick in die archäologischen und klimatologischen Perioden. Das Klima brachte viele landschaftlichen Veränderungen mit sich, die sich auf das Leben des Menschen auswirkten. Das können wir heute anhand archäologischer Funde nachvollziehen.

Zeittafel

200.000-9.500

Paläothikum = Altsteinzeit – Teilweise vegetationsfreie Eiszeit

9.500-5.500

Mesolithikum = Mittelsteinzeit – Wald erreicht maximale Bedeckung

5.500-2.000

Neolithikum = Jungsteinzeit – Sesshaftwerdung Mensch

2.000-800 v.Chr.

Bronzezeit – Großflächige Moorausbreitung

800 v.Chr.- 400 n.Chr.

Eisenzeit – Celtic Fields

400 n.Chr.-800 n.Chr.

Völkerwanderungszeit – kurze Periode der Wiederbewaldung

Die mittelsteinzeitlichen Jäger im Wald

Im Holozän wurde das Klima wärmer. Aufgrund der wärmeren Temperaturen wanderten bestimmte Baumarten – die wegen der Eiszeit in den Süden gedrängt worden waren – wieder in den Norden. Wo sich welche Wälder entwickeln konnten, hing von den Bodentypen ab, welche sich aus den Sedimenten der Eiszeiten abhängig von dem Wasservorkommen und ihrer Lage im Relief entwickelten.

Es wuchsen Wälder, die später bei kälteren Bedingungen wieder verschwanden und Platz machten für Haselnussbäume, Eichen, Ulmen und Linden. Die Wälder beeinflussten die Bodenentwicklung. In dieses System der natürlichen Landschaftsveränderung griff der Mensch ein, als er sesshaft wurde. Neben Klima, Boden, Flora und Fauna wurde er zu einem weiteren Faktor, der zur dynamischen Veränderung der Landschaft beitrug.

Berichte der Archäologie: Dieter Zoller und Dr. Jana Esther Fries

Dieter Zoller

Seit den 1950er Jahren gewinnen wir durch die Arbeit von Dieter Zoller mehr Einblicke in das Leben im vorgeschichtlichen Ammerland. Im Auftrag der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat er in unzähligen Flächengrabungen das gesamte Kreisgebiet erforscht und Rückschlüsse auf die Landschaft gelegt. Die Datengrundlage hat sich jedoch seit Zollers Zeiten massiv geändert.

Jana Esther Fries

Deshalb stellt Dr. Jana Esther Fries, Bezirksarchäologin in der Stabstelle Oldenburg des Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege, in einem Interview mit dem Kulturkieker aktuelle Erkenntnisse über das Ammerland vor. Sie sagt, dass wir in der Archäologie etwa 10% aller vorhandenen Fundstellen kennen, weshalb es umso wichtiger sei bei Planungsvorhaben die Denkmalpflege einzubeziehen. Die Bodenqualität, die Topographie (Geländeform), die Wasserverhältnisse und andere Umweltfaktoren erlauben es uns, siedlungsgünstige Bereiche festzustellen, an denen die Wahrscheinlichkeit für archäologische Fundplätze besonders hoch ist. Archäologische Plätze findet man u.a. an einem leichten Südhang mit Sonne, in der Nähe eines Fließgewässers, aber außerhalb der Überschwemmungszone.

Die bewaldete Landschaft der Jäger und Sammler. Der Wald besteht aus einem Mosaik von verschiedenen Baumsorten, hauptsächlich Eichen. In der dichten Waldfläche zeichnen sich erste Lichtungen ab. Im Vordergrund liegt eine spät mesolithische Lagerstätte. Die feuchten Lichtungen dienten den großen Pflanzenfressern zum Grasen und Trinken. Hier entwickelten sich die ersten Moore entwickelten (Quelle: Ulco Glimmerveen).

Wie kommt der Wald ins Ammerland?

Wir können uns die Landschaft am Ende der Weichsel-Eiszeit als eine baumlose Landschaft mit Moosen, Flechten, Gräsern, Heidekraut und Zwergsträuchern vorstellen. In der älteren Tundrenzeit wanderte die Birke als Pionierpflanze nach Norddeutschland ein. Im Alleröd zwischen 11.500 und 10.700 v. Chr. erwärmte sich das Klima, wodurch sich die Birke weiter ausbreitete und sich die Kiefer ansiedelte. In der jüngeren Tundrenzeit wurde es erneut zu kalt für die Bäume, was dazu führte, dass die Wälder bis 9500 v. Chr. wieder verschwanden.

Der Siegeszug des Mischwaldes setzte im wärmer werdenden Präboreal ein. Neben der Birke wanderte auch die Pappel in den Norden. Erste Hinweise auf die Hasel, Ulme und Eiche fanden sich aus dem Boreal ab 7.000 v. Chr. Vor allem die Haselsträucher boten eine wertvolle Nahrungsquelle für den Menschen. Im Atlantikum zwischen 6000 und 3000 v. Chr. dominierten schließlich Eichenmischwälder mit Eichen, Linden, Eschen und Erlen. Die Buche machte bis dahin keinen Teil des Waldes aus.

Wie nutzte der mittelsteinzeitliche Mensch die Landschaft?

Wir betrachten den Zeitraum von 9600 v.Chr. bis 5500 v.Chr. als die Mittelsteinzeit, dem Mesolithikum.  In dieser Phase nahm der Mensch als Jäger, Sammler und Fischer keinen nachweisbaren Einfluss auf die Landschaft. Der Lebensraum des Menschen verlagerte sich im Laufe des Mesolithikum vom Wald an den offenen Auenbereich der Flüsse und Seen. Entlang der Auen konnten Beeren und Nüsse gesammelt, Fisch gefangen und Wild erlegt werden. Knochenfunde zeigen, dass der Mensch auf den Rothirsch, Rehe, Wildschweine und Auerochsen, sowie seltener auf Elche, Braunbären, Biber und Fischotter jagte. In jüngeren Phasen des Mesolithikums lichtete sich die Walddecke langsam, auch durch die Entwicklung der Moore.

Durch Dieter Zoller wissen wir, dass der Mensch am Ende der Altsteinzeit und in der Mittelsteinzeit vor allem auf Dünen und in der Nähe von Bächen lebte. Das zeigen Funde von Wohnplätzen und Feuerstellen auf Altdünen bei Querenstede und Kayhausen. Die Menschen suchten laut Dr. Fries über Jahrhunderte dieselben Stellen auf. In Eversten wurden z.B. 400 mesolithische Herdgruben verschiedener Perioden entdeckt. Damit sei es wenig überraschend, dass die Siedlungsfunde in Querenstede aus verschiedenen Zeiten und von verschiedenen Gruppen stammen.

Die Moorentwicklung und die Sesshaftwerdung

Die Eichenmischwälder des Atlantikum (6000-3000 v.Chr.) bedeckten nicht den gesamten Raum des Ammerlandes. Sie verbreiteten sich genauer gesagt auf den höheren Geestrücken. In den tieferen Niederungen wuchsen Sumpfwälder mit überwiegend Schwarzerlen. Auch in den Bachniederungen des Ammerlandes könnten heute noch Bruchwälder wachsen (Abb. 3.4). An Stellen, wo das Wasser nicht über die Bäken abfließen konnte, kommt es schließlich zur Bildung von Niedermooren. Moore entstehen, wenn das Angebot an organischem Material die Möglichkeiten zur Zersetzung des organischen Materials übersteigen. Die Bäume „ertrinken“ im Wasser.

Bruchwaldreliket an der Nutteler Bäke.

Die Entstehung der Moore

In kleinen Kernregionen trat bereits 7000 v. Chr. das erste Moorwachstum auf. Das wärmere Klima und die zunehmenden Niederschläge des Atlantikums ab 5500 v. Chr. begünstigten das weitere Moorwachstum. Der Anstieg des Grundwasserspiegels durch den Meeresspiegelanstieg zu Beginn der Bronzezeit, etwa 3000 v. Chr., ermöglichte schließlich die großflächige Ausbreitung der Schwarztorfmoore. Sie erreichten bereits 1.000 v.Chr. ihre uns heute bekannten Flächenumfang. Eine weitere Phase des Moorwachstums beginnt etwa 500 v.Chr. Dieser Weißtorf wächst in die Höhe und nicht weiter in die Breite.

Welchen Einfluss hatte das Moorwachsen auf das Leben in der Mittelsteinzeit?

Die dichte Walddecke lichtete sich langsam während der Mittelsteinzeit durch die Ausbreitung der Moore. Die Vegetation der sumpfigen Lichtungen zog die großen Pflanzenfresser an. Dem Wild folgend, errichteten die Menschen des jüngeren Mesolithikums ihre Lagerplätze in trockeneren Lichtungen des Waldes. Das Moorwachstum schmälerte fortwährend den Siedlungsraum des Menschen. Das Moor wuchs über die alten Lagerstätten. Es ist darum nicht ungewöhnlich, dass man auf meso- oder neolithische Funde auf der Moorunterfläche trifft.

Hochmoor sowie sechs Phasen der Hochmoorentstehung – vom Niedermoor zum älteren und jüngeren Hochmoorzeit.

Der Mensch wird zum Tierhalter

Es gibt keinen festen Zeitpunkt, an dem die Mittelsteinzeit aufhörte und die Jungsteinzeit begann. Die Jungsteinzeit markierte genauer gesagt den Wechsel vom nomadischen Leben zur sesshaften Bauernkultur. Entsprechend lebten die Jäger und Sammler neben den jungsteinzeitlichen Viehzüchtern. Mit der Sesshaftwerdung gingen die ersten Eingriffe des Menschen auf die Landschaft einher. Die Jungsteinzeit, das Neolithikum, wird auf den Zeitraum von rund 5.500 v.Chr. bis 2000 v.Chr. bestimmt.

Man verbindet die Übergangsphase zum Ackerbau mit der Swifterbant-Kultur (ca. 4400-3500 v.Chr.). Es gibt kaum archäologische Spuren aus dieser Phase, weshalb angenommen wird, dass diese Kultur auf die Tierhaltung und Fischerei vertraute. Denn die landschaftlichen Bedingungen waren für die Viehzucht besonders geeignet. Durch die Nässe der oligotrophen Moore entwickelten sich nasse Gras- und Heideflächen, die zum Grasen genutzt werden konnten. Außerdem konnte das Vieh in den Wäldern die Blätter der Ulmen und Linden fressen. Die ersten Getreidepollen, die auf einem kleinen Maßstab den Anbau von Getreide beweisen, sind auf ca. 4200 v.Chr. datiert.

Warum gibt es kaum Großsteingräber auf der Ammerländer Geest?

Es wurden vor allem Geräte aus der Jungsteinzeit für den Ackerbau, das Handwerk und die Jagd im Ammerland gefunden. Zoller entdeckte Keramik und kleine Siedlungen der Trichterbecher-, Standfußbecher- und Glockenbecherkulturen. Im Rostruperfeld lagen z.B. Flachgräber der Trichterbecherkultur. Mit dieser Kultur werden vor allem die Großsteingräber in Verbindung gebracht. Doch warum gibt es nur wenige im Ammerland? Dr. Fries folgert, dass es möglicherweise zu wenige verwendbare Steine gab. Während in der Wildeshauser Geest, Findlinge jede zweite Einfahrt zierten, fehlten diese Steine auf der Ammerländer Geest. Das einzige bekannte Großsteingrab ist die „Alte Kapelle“ bei Ipwege in Rastede.

Die fortschrittlichen Bauern der Bronze- und Eisenzeit

Nach dem Klimaoptimum um 4.000 v.Chr. kühlte das Klima ein weiteres Mal im Subboreal (4000-800 v.Chr.) ab. Unter höheren Niederschlagsraten wuchsen die Moore weiter. In der Landnahmephase ab 3.000 v.Chr. wurden die Wälder durch Verbiss des weidenden Viehs zurückgedrängt. Ab der mittleren Bronzezeit rund 1.300 v.Chr. ging man durch das kältere Klima dazu über, das Vieh im Winter aufzustallen. Es entstanden die ersten Wohn-Stall-Häuser.

Wie entwickelt sich die Landschaft nach der Sesshaftwerdung?

Der Wandel von Klima und Landschaft nahm Einfluss auf die Wirtschaftsweise des Menschen. In der Jungsteinzeit (bis 2000 v.Chr.) entstanden eher inselhafte Lichtungen für Acker und Wohnhaus. Durch die Viehweide im Wald lichtete sich das Gebiet um die Wohnplätze. Zudem erschöpften die Ackerflächen innerhalb weniger Generationen, weil man in der Jungsteinzeit noch keinen Dünger kannte. Sobald der Acker an Fruchtbarkeit verlor, erschloss man neben der Alten eine neue Wohnstätte. Es wurde im Takt von 25-30 Jahren ein neues Haus gebaut.

Damit wurden in der mittleren Bronzezeit alle für die Bauern landbaufähigen Flächen mindestens einmal urbar gemacht. Auf den alten Siedlungsplätzen wuchsen neue Wälder. Auf zu verarmten Flächen entstand Heide. Das Resultat war der Wandel des geschlossenen Waldes der Jungsteinzeit hin zu einer offeneren Wald- und Heidelandschaft der Eisenzeit. Die Geest kam in der Vorgeschichte allerdings selten auf große Siedlungszahlen. Dieser Landschaftswandel kam damit sehr lokal vor.

Der Esch als archäologisches Schutzpolster

Im Ammerland eigneten sich die Flugsandrücken nicht nur im Mittelalter für den Esch. Sie wurden schon ab der Bronzezeit bewohnt. Im Gristeder Esch fand Zoller 25 Gehöfte der römischen Kaiser- und Völkerwanderungszeit (Abb. 3.9). Die darunter liegenden fünf Siedlungsplätze der Vorrömischen Eisenzeit konnte er wegen der Überbauungstätigkeiten nicht weiter rekonstruieren.

Dr. Fries fügt dem hinzu: „Der Esch ist ein Schutzpolster für archäologische Fundstellen.“ Im Ammerland aber auch in anderen Geestgebieten haben sie einen hohen Fundfaktor, eben weil sich der mittelalterliche Siedlungsraum mit dem eisenzeitlichen teilweise überschneidet. Dr. Fries schließt, dass neue Forschung zu den eisenzeitlichen Keramikfunden nötig sei. Es sei möglich, dass die als eisenzeitlich erkannte Keramik aus der späten Bronzezeit stammte. Das kann zur Folge haben, dass sich unsere bisherigen Vorstellungen zur Siedlungsausbreitung ab der Bronzezeit verändern könnten.

Rekonstruktion einer Moorlandschaft während der vorrömischen Eisenzeit um 200 n. Chr. Im Vordergrund ist eine Siedlung mit Gehöften und Celtic Fields zu sehen. Der Rest des Sandrückens ist mit Wald bedeckt. Im Hintergrund erstreckt sich ein Hochmoor mit sumpfiger Niederung und lichtem Wald auf einem höheren Rücken. In Rosa wird die Heide am Übergang zwischen Moor und Wald angedeutet (Quelle: Ulco Glimmerveen).

Wie man mit dem Düngen begann

Der Übergang zur Bronzezeit verlief vor rund 2.000 v.Chr. abermals schleichend. Sie begann mit der Technik des Bronzegießens, die in den Norden vordrang. Eine jedoch wichtigere Innovation für den Landbau war der Beginn des Aufstallens des Viehs. Paläobotanikus Karl-Ernst Behre sieht einen Zusammenhang zwischen dem kälteren und feuchteren Klima, wodurch das Vieh im Winter nicht mehr in die Wälder getrieben wurde. Einerseits hatte dies einen Effekt auf die Wälder, die weniger belastet wurden und Austriebe wieder wachsen konnten. Andererseits bedeutete dies eine Veränderung der Wirtschaftsgebäude. Man baute fortan Wohnhäuser mit Stall.

In der Vorrömischen Eisenzeit (800 - 0 v.Chr.) verschlechterte sich das Klima weiter. Während der tausenden Jahre des ackerbaulichen Arbeitens ohne Dünger erschöpften sich die Flugsandrücken weiter. Eine Wende brachten die stärkeren Geräte wie z.B. der schollenwendende Eisenpflug, mit dem schwerere Böden bearbeitet werden konnten. Ab der späten Bronzezeit begann man zudem mit dem Anlegen so genannter Celtic Fields. Zu diesem Zeitpunkt wurden die Ackerflächen erstmals mit dem Mist des aufgestallten Viehs gedüngt.

Was sind Celtic Fields?

Celtic Fields oder auch Kammerfluren (Abb. 3.10) waren quadratische Felder mit Ackerwällen. Sie wurden ab der Spätbronzezeit bis in die frühe Römerzeit (ca. 1000 v. Chr. – 200 n. Chr.) von Belgien bis nach Dänemark angelegt. Um diese Ackerflächen zu düngen, wurden Grassoden im Stall mit Viehexkrementen und Siedlungsmüll vermengt. Die erhöhten Ackerwälle, die entscheidend für die heutigen Funde mit Hilfe von Luftbildern sind, entstanden durch das Jäten von Unkraut, welches am Rand der Äcker abgelegt wurde. Über Jahrhunderte erhöhten die Wälle sich allmählich durch die Erde an den Wurzeln des Unkrautes.

Durch die neuen Analysemöglichkeiten, die die LIDAR-Höhenaufnahmen bieten, können heute überall auf den Sandböden der Geest Celtic Fields gefunden werden. Sie sind teilweise in Wäldern oder auf Ackerflächen versteckt. Das Ammerland ist laut Dr. Fries reich an Celtic Fields. Sie waren darauf in einer wissenschaftlichen Arbeit analysiert zu werden.

Die Siedlungsausdünnung in der Völkerwanderungszeit

Wie entwickelt sich die Landschaft bis ins frühe Mittalter?

Von der Jungsteinzeit bis zur römischen Eisenzeit steigt die Bevölkerung. Es finden sich häufiger Funde der Vorrömischen und Kaiserlichen Eisenzeit. Die Verdichtung der Siedlungen hatte mehr Rodungen zur Folge. Pollendiagramme erzählen uns heute, dass die Anzahl der Siedlungen im Laufe der Völkerwanderungszeit zurückging. Während dieser Siedlungsausdünnung konnten neue Wälder entstehen. Vor allem konnten sich die Rotbuche und Hainbuche im Nordwestdeutschen Raum ausbreiten. Zu Beginn des Mittelalters waren die Flugsandrücken wieder teilweise bewaldet.

Wold, Loo, Horst und Holt sind Ortsnamenbezeichnungen, die wir im Ammerland kennen. Sie weisen auf Bewaldung hin. Die frühmittelalterlichen Siedler trafen dementsprechend auf eine Waldfläche, die sie als (Ur-)Wald identifizierten.

 

Erstellt im August 2023

Die Autorin dieses Artikels ist Sophie Lindemann.