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Karten untersuchen
Für einen weiteren Blick zurück in die Geschichte können historische Karten aus dem 16. bis 19. Jahrhundert genutzt werden. Im Kulturkieker können Sie die Bodenübersichtskarte (LBEG), die Geologische Übersichtskarte (LBEG), eine heutige Topographische Karte und Luftbilder, die Oldenburger Vogteikarte von 1790 (LGLN), die Preußische Landesaufnahme von 1899 (LGLN) aufrufen.
Wenn man zwischen den historischen Karten und den heutigen Karten wechselt, entdeckt man schnell viele Unterschiede. Einerseits sind die heutigen Karten detaillierter: Weitere Straßen und Wege werden angezeigt, viele Städte haben sich vergrößert und zwischen den Dörfern sind weitere Häuser entstanden. Andererseits befassen die historischen Karten alte Flurnamenbezeichnungen. Auf diesen Karten entdeckt man die älteren Siedlungskerne und Ackerflächen. Es wird auch deutlich, wo früher gemeinschaftlich genutzte Heideflächen und alte Moore lagen.
Tipps zum Arbeiten mit Karten:
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Zoomen Sie auf einen Ausschnitt der Karte, der Sie interessiert.
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Wählen Sie einen Teilraum für Ihre Forschung aus. Das kann ein Waldstück, ein Acker, ein Weg, eine Baumschulfläche, bestimmte Gebäude, eine Wiese, ein Bachlauf und vieles mehr sein.
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Wählen Sie eine historische Karte aus. Was sehen Sie auf dieser Karten? Hat sich der Teilraum verändert? Ist er gleichgeblieben?
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Recherchieren Sie, welche Veränderungen stattgefunden haben oder warum das Gebiet unverändert blieb. Welche Bedeutung/welchen Nutzen hatte der Raum in der Vergangenheit im Vergleich zu heute? Warum hat sich das geändert? Welche Erinnerungen haben Sie an diesen Ort? Haben Sie sich dort früher aufgehalten oder gerade nicht? Warum ja, warum nicht? Weitere Fragen finden Sie hier.
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Tipp: Lesen Sie mehr über die Geschichte der Landschaft auf dieser Webseite oder lesen Sie in den Ortschroniken, fragen Sie in den Archiven oder sprechen Sie mit Ihrem Heimat-/Ortsbürgerverein.
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Können Sie mithilfe des Kartenstudiums eine Geschichte über die Landschaft zu erzählen? Teilen Sie Ihre Erkenntnisse im Kulturkieker!
Kritisches Lesen von Karten
Wir haben für Sie ein paar Tipps zum Arbeiten mit Karten zusammengestellt. Jede Karte wird für einen bestimmten Zweck erstellt und gibt daher spezifische Informationen preis. Beim kritischen Lesen der Karten wird uns bewusst, dass nicht alle Angaben auf den Karten zu 100 % der Wahrheit entsprechen, deshalb lesen wir sie kritisch:
- Hintergrund des Kartographen: Wer hat die Karte erstellt? Welche Erfahrung hatte der Kartograph? Z.B. wurde die Oldenburgische Vogteikarte per Hand gezeichnet. Obwohl sie auf präzisen Messungen basiert, ist sie nicht so maßstabsgetreu wie die Karten, die wir heute am Computer kennen. Vergleicht man die Oldenburgische Vogteikarte mit der heutigen Situation, dann ist es möglich, dass die Standorte nicht an den gleichen Punkten liegen.
- Genauigkeit: Unsere komplexe Realität muss in einer Karte vereinfacht werden. Auf diese Weise nutzen die Kartographen einen Schlüssel für die Karten. Wälder werden mit vielen kleinen Bäumen und Wiesen werden mit Gras dargestellt. Es kann hilfreich sein zu fragen, ob die Karte geometrisch genau ist, welche Bedeutung die Objekte zu einer bestimmten Zeit haben und ob die topografischen Elemente korrekt sind. Die Oldenburgische Landschaft kann wieder als Beispiel herangezogen werden. Auf der Karte sehen wir scharfe Grenzen zwischen den Moor- und Heidegebieten. Rein naturkundlich wissen wir, dass trockene Heideflächen nach und nach in feuchte Heide- und Moorlandschaften übergehen. Wir müssen uns daher einen allmählichen Übergang an der scharfen Grenze vorstellen.
- Zweck der Karten: Wissen Sie, warum ihre Karte gezeichnet wurde? Die Urkatasterkarten aus 1842 und die Preußische Landesaufnahmen aus 1899 dienen unterschiedlichen Zwecken. Die Urkatasterkarten sind viel genauer. Hier wurde jede Flur genau ausgemessen und dem Eigentümer zugeordnet. Das ist wichtig, da auf Basis dieser Karte die Steuer festgesetzt wurden. Bei der Preußischen Landesaufnahmen wurde das gesamte Königreich Preußen dargestellt. Diese Karte hatte u.a. einen militärischen Hintergrund.
- Zeitgeist: Hat der Kartograph oder der Auftraggeber eine bestimmte idiologische Einstellung? Wie hat der Zeitgeist die Kartographen beeinflusst? Auf älteren Karten des 15. Und 16. Jahrhunderts werden oft Seeungeheuer im Meer eingezeichnet. Wir wissen heute, dass es keine Riesenkraken gibt, aber die Hochseefahrt war trotzdem eine reelle Gefahr für die Kartographen in dieser Zeit.