Rastedes Nachrichten aus früheren Zeiten

Rastede – Die Zeitungsartikel aus früheren Zeiten können uns viele Einblicke in das Leben mit der Landschaft bieten. Wir schauen uns ein paar Artikel über Rastede in den „Neuigkeiten für Stadt und Land“ an. Zwischen 1871 und 1933 berichtete diese Zeitung unter anderem über Rastede. Die Artikel fassen oft den Zeitgeist und die Lebensumstände zusammen.

Im Jahr 1877 bot ein gewisser Wiegreffe in Rehorn seinen „schweren schwarzen Torfs frei vor’s Haus geliefert“ an. Bis weit in die Mitte des 20. Jahrhunderts diente Torf im Ammerland als Heizmittel.

In diesem Zeitungsartikel aus dem Jahr 1887 geht es um frühere Schenkungen an das Kloster Rastede. Als das Kloster noch existierte, zahlte die Kirche den Mönchen ein besonderes Bittgeld. Im Falle eines Gewitters beteten die Mönche für die Gemeinde in der Kirche. Das Bittgeld wurde für diesen Dienst bezahlt. Als das Kloster aufgelöst wurde, wollten die Rasteder das Bittgeld nicht mehr an die Kammer zahlen, die das Kloster übernahm. Der Grund war die fehlende Gegenleistung. Unabhängig davon war das Bittgeld weiterhin an die Kammer zu zahlen. Wir wissen nicht, wann diese Zahlung aufgehoben wurde. Aus dieser Botschaft lernen wir, dass das frühere Rechtssystem der Leibeigenschaft bis weit ins 19. Jahrhundert hinein im Gedächtnis präsent war.

In der Nachricht von 1893 erfahren wir von den Gefahren der Brände in Wiefelstede und Rastede. In Wiefelstede sind zwei Wohngebäude niedergebrannt. Der Wind bot auch für andere Häuser eine Brandgefahr. Interessant ist, dass einer der beiden Eigentümer sein Haus teilweise versichert hatte. Versicherungen gibt es erstmals im 19. Jahrhundert. Als Brandkasse dienten sie in erster Linie der Absicherung gegen Brand. In einem Nebenbericht erfahren wir mehr über das Rasteder Moor. Dort brannte die Heide samt wertvollem Torf ab. Der Brand wurde durch unachtsames Moorbrennen verursacht. Mittlerweile ist diese Praxis der Moorkultur vollständig aus der Landschaft verschwunden. Durch das Abbrennen der abgegrenzter Flächen wurde das Moor für die Aussaat von Buchweizen vorbereitet. Diese Praxis hat das Moor stark verarmt. Quelle: https://digital.lb-oldenburg.de/lbolrz/periodical/titleinfo/837968