Ocholt im 18. Jahrhundert

Ocholt – Die Landschaft entwickelt sich immer weiter. Das sieht man, wenn man z. B. die Oldenburgische Vogteikarte von 1790 mit der heutigen topographischen Karte vergleicht (Abb. 1 und 2). Ein kurzer Blick verrät, dass mehr Wohnhäuser hinzugekommen sind, Ocholt und Howiek zusammengewachsen sind, Ackerland entstanden ist, wo einst Wälder waren, und Wälder, wo einst Heide war.

Nun ist diese Entwicklung ein normaler Prozess, der sich über viele Jahrhunderte durch die Hände nachfolgender Generationen vollzogen hat. Jede dieser landschaftlichen Anpassungen spiegelt die besonderen politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten ihrer Zeit sowie die Möglichkeiten der Menschen, die Natur zu nutzen, wider.

Auf der historischen Karte von 1790 sehen wir den historischen Kern von Ocholt und Howiek. Die Häuser (rote Punkte) liegen nebeneinander und die Ackerflächen (weiß-gestreift) erstrecken sich hinter den Ortskernen. Das Dorf und die Feldmark werden durch kleine Wälder eingerahmt (grün). Im Nordosten erstrecken sich Heidefelder (rosa). Ocholt und Howiek werden durch die Gießelhorster Bäke getrennt. Entlang der Bäke liegen Wiesen zum Heuen (gelb). Das Gebiet ist nach Südwesten sehr feucht. Das erkennt man an den angezeichneten Moorflächen (gelb-gestrichelt). Zwischen dem Moor und Ocholt erkennt man eine Kampsiedlung. Hier liegen einzelne Häuser und Kämpe mit Wallhecken (weiß-gestreift, mit Bäumen).

Heute erkennen wir die früheren Räume kaum wieder. In Howiek ist das Dorf im Norden des historischen Kerns in die Breite gewachsen. Die Ackerfluren und Wälder entlang der Ollenbäke sind bis heute erhalten und teilweise erweitert worden. Die Gießelhorster Bäke trennt noch immer die Dorfgebiete. Der historische Ortskern von Ocholt ist als Burnhörn bis heute erhalten. Die einstigen Wälder um diesen Kern sind Ackerflächen gewichen. Neue Siedlungen entstanden im Raum der Kampsiedlung. Sie weiteten sich nach Norden aus. Die Bahnstrecke entstand im 19. Jahrhundert. Entlang des Bahnhofs finden wir bis heute Industrieflächen.